Erneuerbare Power-to-Heat in Hajnówka

Durchführung einer Machbarkeitsstudie, um die Einführung eines Systems zum Heizen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Power-to-Heat) in der polnischen Region Hajnówka zu ermöglichen.

Energiewende und klimaneutrale Gebäude Erneuerbare Energien

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Deutschland, Polen

Dauer des Projekts:

08/21 - 06/23

Zielgruppen:

Lokale Regierungen, Verbraucher, Nationale Regierungen, Öffentlichkeit, Öffentlicher Sektor

Fördersumme:

286.100,46 €

Kontakt

Kontakt:

Harald Uphoff

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • County administration of Hajnówka

Projektsteckbrief

Das Projekt ist abgeschlossen. Durchführung einer Machbarkeitsstudie, um die Einführung eines Systems zum Heizen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Power-to-Heat) in der polnischen Region Hajnówka zu ermöglichen. 

Hintergrund

Während der Energieversorgungssektor nach wie vor für einen enormen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, wurden in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in punkto Dekarbonisierung erzielt. Allerdings ist hier zwischen den Teilsektoren zu differenzieren: Während bei der Stromerzeugung bemerkenswerte Fortschritte zu verzeichnen sind, gilt dies nicht für den Wärmesektor. Studien zeigen, dass die Beheizung von Gebäuden und die Warmwasseraufbereitung für ein Drittel der Emissionen in der EU verantwortlich sind. Daher ist eine effektive Dekarbonisierung des Wärmesektors erforderlich. Dies gilt insbesondere für Polen – aktuell das Land mit dem größten Kohleverbrauch im Wärmesektor. 

Solar Anlagen in Hajnówka, Photo: ©Powiat Hajnówka | Power to Heat-Projekt

Projekt

Das Projektteam entwickelte eine Lösung für dieses Problem in der ost-polnischen Pilotregion Hajnówka. Die Bemühungen konzentrierten sich auf die Einführung eines Power-to-Heat-Systems, das den überschüssigen Strom der regionalen Wind- und Solarkraftwerke in das Fernwärmesystem von Hajnówka einspeist. Auf diese Weise ersetzen erneuerbare Energien Kohle, die für den Betrieb des Heizsystems verwendet wird. Dies hat den doppelten Vorteil, dass nicht nur die Dekarbonisierung, sondern gleichzeitig auch die Integration des Energiesystems vorangetrieben wurde. 

Die Einführung eines Power-to-Heat-Systems aus erneuerbaren Energiequellen stellte eine technologische und wirtschaftliche Herausforderung dar. Das Projektteam erarbeitete eine Machbarkeitsstudie, um anhand eines konkreten Beispiels Lösungen für die Bewältigung dieser Herausforderungen zu finden. Mithilfe dieser Studie konnten konkrete Hindernisse ermittelt und angegangen werden, die einer Modernisierung des Nahwärmesystems bisher im Wege standen. Zu diesen Hindernissen gehörten fehlende Planungskapazitäten für die Infrastruktur, veraltete Bauvorschriften und ein Mangel an Fachkräften für die Installation und Wartung der Systeme. Das Projekt hielt Lösungen für genau diese Probleme bereit und ebnete damit den Weg für öffentliche und private Investitionen, die wiederum das Hindernis unzureichender finanzieller Mittel beseitigten. Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts konnte die Machbarkeitsstudie als Umsetzungsplan für vollständig dekarbonisierte integrierte Heizsysteme in anderen polnischen Regionen dienen. Das Projekt war außerdem ein Best-Practice-Beispiel für die Entwicklung eines klimafreundlichen Fernwärmesystems. Andere Regionen konnten diesem Beispiel folgen und so einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des polnischen Wärmesektors leisten. 

Ergebnisse

Die Machbarkeitsstudie „Renewable Power-to-Heat in Hajnówka“ (Renewable Power-to-Heat in Hajnówka – summary – EUKI) zeigt, dass die Umstellung des kohlebasierten Fernwärmesystems der polnischen Stadt Hajnówka auf Großwärmepumpen, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, technisch möglich, langfristig wirtschaftlich tragfähig und ökologisch sinnvoll ist. Die Umstellung auf Wärmepumpen würde den CO2-Ausstoß beim gegenwärtigen Strommix (Stand Juni 2023) um 84 Prozent senken, wodurch THG-Emissionen um 22 bis 24 Tonnen jährlich reduziert werden können. Die Investitionskosten umfassen etwa 25 Millionen Euro (Wind- und Photovoltaikanlagen inbegriffen). 

Die positiven Ergebnisse des Projekts haben die lokalen Akteure ermutigt, die erneuerbare Wärmeversorgung weiter voranzutreiben, und andere Kommunen motiviert, ähnliche Planungen in Angriff zu nehmen. Zur Umsetzung des Power-to-Heat-Systems wird die schrittweise Umstellung des Netzes auf Wärmepumpen geprüft und ein Unternehmen mit der Prüfung und Suche nach Fördermitteln beauftragt. 

Der Leuchtturmeffekt des Projekts zeigte sich darin, dass daraus das Folgeprojekt Grüne Heizkraft für Bitola in Nordmazedonien (Grüne Heizkraft für Bitola – EUKI) entstanden ist. 

Letzte Aktualisierung: Juli 2024

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